Der Schlaf dauerte mehr als tausend Jahre. Eingebettet zwischen nebelumhüllten Himalayagipfeln, schattigen Wäldern, urtümlichen Tempelbauten und tief eingefurchten Gebirgsbächen schlummerte das kleine Königreich Bhutan. Hier gab es bis in die 1960er Jahre keine Straßen, keine Autos und keine Elektrizität. Die Isolation führte zu großen wirtschaftlichen Problemen: Bhutan ist eines der ärmsten Länder. Doch ein König hatte eine geniale Idee: Er definierte den Begriff „Entwicklung“ neu. Statt vom „Bruttosozialprodukt“ sprach er fortan vom „Bruttosozialglück“. Das gemeinsame Glück definierte er als nachhaltige Entwicklung, Umweltschutz, Bewahrung der Kultur und verantwortungsvolles Regieren. Wer arm ist im materiellen Sinne, sollte wenigstens reich an Glück werden.
Inzwischen ist das einstige „Schlummerland“ erwacht, das Land blinzelt verschlafen, blickt über seine Grenzen, lässt Touristen ins Land, wenn auch nur gegen gute Bezahlung, und seit 2006 gibt es sogar demokratische Wahlen in Bhutan. Der neue Premierminister wirbt auch in anderen Ländern für seine Botschaft vom „Bruttosozialglück“. Vielleicht sollten wir auch in Deutschland einmal über das Bruttosziaglück nachdenken? Die NOIR-Redaktion jedenfalls hat schon lange von Bhutan gelernt. Du hältst gerade unser persönliches „Bruttosozialglück“ in den Händen. Für uns gibt es kein größeres gemeinsames Glück als die fertige Ausgabe der NOIR.
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