Zwischen Bomben picknicken
„Hä?! Wo liegt DAS denn?“ und „Mazedonien … ok …“ hörte ich in letzter Zeit des Öfteren. Ich wollte in das Land, das da liegt, wo dein Finger landet, wenn du vom Absatz des italienischen Stiefels nach rechts, übers Meer und durch das an der Küste liegende Albanien fährst – nach Mazedonien eben. Ich muss zugeben: Bevor ich von der Stelle gehört habe wusste ich auch nicht genau, wo das Land liegt. Aber eben das fand ich reizvoll: Ein uns relativ nahes dafür aber völlig unbekanntes Land entdecken. Nach dem Abitur nicht gleich weiter zu lernen, was Neues zu sehen, andere Menschen kennen zu lernen und sich für ein Jahr in einer ganz fremden Kultur zurechtfinden – das war mein Ziel. Außerdem wollte ich nach den 20 Jahren meiner Lebenszeit, in der ich nur bekommen und genossen habe, auch ein wenig abgeben und helfen können.
Einen langen Atem braucht man für die Realisierung eines Auslandsjahres, da die ersten Bewerbungen schon ein Jahr zuvor verschickt werden müssen, und kurz bevor es los geht, viel Spontanität. Vier Wochen vor Abfahrt, ich saß in Griechenland am Strand, kam eine Mail: „Sophie, wir müssen telefonieren. Mazedonien klappt nicht.“ Seit einer Woche weiß ich, dass ich nun in Banja Luka, Bosnien-Herzegowina, in einem Jugendkulturzentrum sein werde.
„Dann kannst du ja gut zwischen Bomben picknicken“, meinte meine Freundin. Ob das geht und was es dort noch zu sehen gibt werde ich hoffentlich ab dem 18.9., an dem mein Flug von Stuttgart nach Sarajevo geht, erfahren. Wer dabei sein will, kann hier gerne weiter lesen. Ich versuche, mich alle zwei Wochen zu melden.
Neueste Kommentare